Klickbetrug ist ein grosses Problem mit dem sich Werbetreibende auf Google und anderen Pay-Per-Click-Plattformen herumschlagen müssen. Erfahren Sie jetzt mehr!

Wie Google gegen Ads Klick-Betrug vorgeht

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Klickbetrug ist eines der häufigsten Probleme mit denen sich Werbetreibenden auf Google und anderen Pay-Per-Click-Plattformen herumschlagen müssen. Laut Click Guardian gingen zwischen 2016 und 2018 ganze 7,2 Milliarden US-Dollar durch Klickbetrug verloren.

Doch was genau ist Klickbetrug? Laut Google handelt es sich dabei um eine unzulässige Handlung wie etwa ein unbeabsichtigtes Klicken oder einen Klick, der auf schädliche Softwares zurückzuführen ist.

Tatsächlich bevorzugt es Google solche Klicks nicht als Betrug zu bezeichnen und definiert sie deshalb als "ungültige Klicks". Google verwendet jedoch eine Reihe von Methoden zu deren Bekämpfung. Dazu gehören unter anderem manuelle Reviewer, automatisierte Filter und das Engagement eines weltweiten Teams von Wissenschaftlern sowie Ingenieuren.

In diesem Artikel werden einige gängige Arten von Klickbetrug und Beispiele für legitime Klicks behandelt. Darüber hinaus wird thematisiert, wie Google gegen Klickbetrug vorgeht.

Die häufigsten Arten von Klickbetrug

1. Manuelle Klicks zur Erhöhung von Werbekosten durch Konkurrenten

Zu diesem Klickbetrug kommt es, wenn andere Unternehmen, die mit Ihren Keywords konkurrieren, absichtlich auf Ihre Anzeigen klicken und die Kosten so erhöhen.

Denn unabhängig von den Keywords für die Sie bieten, sind Sie mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht die/der einzige Bietende. Aus diesem Grund kommt es oft zu einem regelrechten Kampf um Klicks, Kunden und Traffic.

Ein negativer Effekt ist hierbei, dass die Kosten dadurch für alle steigen und gerade mit einem begrenzten Budget kann das Geld schnell ausgehen. Darin liegt auch der Grund, weshalb Konkurrenten einen starken Anreiz besitzen, auf Ihre Anzeigen zu klicken und Ihre Kosten dadurch erhöhen.

Branchen mit hohem Klickbetrug umfassen bspw. Versicherungen, persönliche Finanzdienstleistungen wie etwa Hypotheken und mehr.

2. Manuelle Klicks zur Steigerung der Gewinne von Website-Inhabern

Diese Art von Klickbetrug gilt nur für Kunden, die das Google Display-Netzwerk verwenden. Denn wenn Sie Anzeigen in diesem Netzwerk schalten, werden Ihre Anzeigen auf Websites von Drittanbietern geschaltet, deren Eigentümer Webmaster sind.

Damit ein Webmaster Ihre Anzeigen auf seiner Website schalten kann, müssen Sie zunächst dem Google AdSense-Programm beitreten. Für jede Person, die auf Ihre Website klickt, verdient der Webmaster 68% des an Google bezahlten Betrags.

Wenn dementsprechend die Kosten pro Klick z.B. CHF 3.- betragen, verdient der Webmaster CHF 2,04. Multiplizieren Sie diesen Betrag mit hunderten von Klicks, entstehen schnell enorme Summen, die Webmaster selbst einstecken.

Viele Webmaster haben Schwierigkeiten, qualitativ hochwertigen Verkehr zu erlangen und greifen deshalb häufig auf solche Taktiken zurück – Obwohl dies eine Verletzung der strengen Richtlinien von Google darstellt.

Google hat sich deshalb mit Millionen von Websites und Apps zusammengeschlossen, die über ihr Google AdSense-Programm Anzeigenergebnisse liefern. Noch bevor eine Website in das Programm aufgenommen wird, wird sie aber sorgfältig geprüft. So versucht die Suchmaschine zu gewährleisten, dass sie die hohen Anforderungen von Google durch Drittanbieter erfüllt und Klickbetrug verhindert wird.

Alle, die gegen diese Regeln verstossen, werden sofort aus dem Programm ausgeschlossen. Dies schliesst verdächtige Klicks ein, die für Werbetreibende keinen grösseren Wert bieten.

3. Klicks durch automatisierte Klickwerkzeuge, Roboter oder andere betrügerische Softwares

Hierbei handelt es sich um automatisierte Programme, die auf Internetservern oder gekaperten Computern ausgeführt und für Klickbetrug verwendet werden. Diese sind so programmiert, dass sie eine grosse Anzahl ungültiger Klicks, Impressionen und Traffic generieren, welche wie echte Benutzer wirken.

Google verwendet automatisierte Filter, um solche Aktivitäten zu erfassen. Die manuellen Prüfungen sind jedoch in der Regel effektiver. Engagierte Team von Spezialisten jagen somit die Botnets und verhindern, dass Werbetreibende, Publisher wie auch Suchende grösseren Schaden nehmen.

Google ist darüber hinaus eine Partnerschaft mit der Trustworthy Accountability Group (TAG) eingegangen, um einen Glossar mit gängigen Klickbetrugstaktiken zu erstellen. Auf diese Weise sollen Aktionen wie bspw. Cookie-Filling und Crawler-Verkehr bekämpft werden.

4. Versehentliche Klicks, die dem Werbetreibenden keinen Wert bieten

Dies umfasst auch unbeabsichtigte Klicks auf dem Handy. Das Engagement für solche Klicks ist in der Regel sehr niedrig und die Absprungraten liegen für den gesamten Verkehr normalerweise bei bis zu 100%.

Somit stellen versehentliche Klicks für Werbetreibende keinen Wert dar, weshalb Google seine Tools einsetzt, um diese zu unterdrücken.

Google geht proaktiv gegen Betrug vor

Jeder Klick, der als ungültig erachtet wird, wird automatisch aus Google-Berichten und Abrechnungsplänen herausgefiltert. Sie werden also nicht in Rechnung gestellt. Wenn Klicks den Erkennungsfiltern entgangen sind, haben Sie unter Umständen Anspruch auf eine Gutschrift.

Beispiele für legitime Klicks

Es gibt legitime Klicks, die wie Betrug erscheinen können und es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein. Hier einige Beispiele:

Konkurrenten, die Konkurrenten recherchieren

Es gibt nichts, was Sie dagegen tun können, dass Konkurrenten auf Ihre Anzeigen klicken. Dies tun diese nämlich oftmals, während sie Recherchen durchführen und zu diesem Zweck auch auf die Anzeigen anderer Inserenten klicken.

Mehrere Klicks von derselben IP-Adresse aus

Wenn in Ihren Berichten viele Klicks von derselben IP-Adresse angezeigt werden, liegt dies wahrscheinlich an der ISP-Zuweisung. ISPs stellen oft dieselbe IP-Adresse an einer gewissen Anzahl von Benutzern bereit.

Wiederkehrende Besucher

Viele Sucher klicken auf Anzeigen, wenn sie nach Produkten und Dienstleistungen suchen. Sie tun dies mehrmals, wenn Sie einen Vergleich ziehen oder zu Ihrer Website zurückkehren möchten, um weitere Informationen zu erhalten.

Was tun bei Verdacht auf Klickbetrug?

Der erste Schritt besteht darin, Ihre Anzeigen sowie Keywords zu optimieren und so sicherzustellen, dass nur relevante Suchanfragen verwendet werden. Die Conversion-Rate ist einer der besten Indikatoren für den Erfolg. Die Identifizierung und Korrektur einer niedrigen Conversion-Rate hilft, potenzielle ungültige Aktivitäten zu identifizieren.

Richten Sie Google Analytics ein, um verdächtige Aktivitäten zu überwachen. Analytics bietet leistungsstarke Berichte und hilft Ihnen, die Leistung Ihrer Keywords zu verfolgen sowie verdächtige Klicks von bestimmten Standorten selbst zu bewerten.

Überprüfen Sie Ihr Google Ads-Konto auf ungültige Interaktionen, für die Sie eine Gutschrift erhalten haben. Sie können dies tun, indem Sie sich bei Ihrem Konto anmelden und dann auf „Tools" oben rechts klicken. Navigieren Sie anschliessend zu "Einrichtung" und klicken Sie dann auf den Link "Abrechnung und Zahlungen". Die gesuchten Angaben finden Sie daraufhin unter "Transaktionen und Dokumente anzeigen".

 

Wenden Sie sich in Verdachtsfällen an Google

Wenn Sie Ihre Anzeigen aktualisiert, Ihre Berichte untersucht sowie die Abrechnungseinstellungen überprüft haben und immer noch vermuten, dass Sie tatsächlich von Klickbetrug betroffen sind, wenden Sie sich an Google.

Teilen Sie in einem ersten Schritt so viele Informationen wie möglich. Senden Sie eine Beschreibung der ungültigen Aktivität und erklären Sie, warum Sie dahinter zwielichtige Aktivitäten vermuten.

Ihr Spezialistenteam verwendet eine Reihe von Klick- und Impressionstools, um ungültige Aktivitäten zu identifizieren. Beachten Sie also, dass die Überprüfung der grossen Datenmenge einige Tage dauern kann. Die Meinung von Google einzuholen ist jedoch ratsam!